Mitten im Stadtteil ist ein riesiger Platz, der fast immer zum Parken genutzt werden kann, und doch müssen die Leute abends nach der Arbeit mit dem Auto oft genervt mehrere Runden durch den Stadtteil auf der Suche nach einem Parkplatz drehen. Der ein oder andere parkt am Ende einfach in der Kreuzung, so dass Fußgänger*innen kaum noch durchkommen oder die Straße beim Überqueren nicht einsehen können.
Müssen wir also noch mehr Parkraum schaffen? Oder müssen alle Autos raus? Ich bin überzeugt: Wir können Lösungen finden, die die Situation für alle Verkehrsteilnehmer*innen verbessert – für die, die auf ihr Auto angewiesen sind, für Fußgänger*innen und für diejenigen, die mit dem Rad unterwegs sind.
Ein wichtiger Schritt dafür ist eine Parkraumbewirtschaftung auf dem Wilhelmplatz und in den umliegenden Straßen. Dies sehen aktuelle Planungen der Stadt vor, die allerdings noch nicht konkret ausgearbeitet wurden. Die Idee: Parken wird kostenpflichtig und kostet 1,50 Euro pro Stunde bzw. sechs Euro für den ganzen Tag. Zugleich aber wird das ganze Gebiet (Schrevenpark bis Schützenwall, Knooper Weg bis Westring) zur Bewohnerparkzone: Anwohner*innen können sich für eine Bearbeitungsgebühr (derzeit maximal 30 Euro im Jahr) einen Bewohnerparkausweis besorgen. Mit diesem Ausweis können sie dann kostenlos parken. Alle anderen müssen bezahlen.
Dies hätte den großen Vorteil, dass auf dem Willi und rundherum weniger Wohnmobile und Anhänger dauerhaft parken würden. Zudem wäre es weniger attraktiv für Besucher von THW-Spielen oder Konzerten in der Ostseehalle auf dem Wilhelmplatz zu parken statt auf einem kostenpflichtigen Parkplatz in der Innenstadt. Dadurch steht dann mehr Parkraum für die Bewohner zur Verfügung. Als Ortsbeirat waren wir uns daher einig: Dies ist ein guter Vorschlag, den es weiter zu verfolgen gilt. Wichtig ist uns dabei, dass in Abstimmung mit dem Städtischen Krankenhaus eine gute Lösung für die Beschäftigten dort gesucht wird.
Als SPD sind wir zugleich überzeugt, dass wir etwas dafür tun müssen, die Anzahl der Autos im Viertel insgesamt zu reduzieren. Dafür müssen wir die Alternativen zum eigenen Auto stärken. Wir brauchen ein besseres Angebot von Carsharing-Autos und müssen den Radverkehr sicherer machen. Zudem muss der Busverkehr attraktiver und günstiger werden. Als SPD haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Monatstickets für Kinder und Jugendliche günstiger geworden sind. Als nächstes setzen wir uns für ein ermäßigtes Sozialticket ein. Außerdem wird in der Stadt derzeit mit Hochdruck an den möglichen Trassenverläufen einer Stadtbahn getüftelt, die den öffentlichen Nahverkehr in Kiel nach vorn bringen wird.
Am Wilhelmplatz (an der Stephan-Heinzel-Straße) wird bald eine Mobilitätsstation entstehen: Die Carsharing-Station wird erweitert, zudem soll es sichere und trockene Fahrradabstellanlagen geben und eine E-Roller-Station. Ergänzt wird dies durch die Sprottenflotten-Station und neue Sitzbänke, auf denen man entspannt eine Pizza essen kann.
Denn wir sind überzeugt: Je mehr Menschen auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, umso mehr Platz bleibt für die, die weiterhin auf das eigene Auto angewiesen sind. Vor allem aber: Umso mehr Platz haben wir, den wir anders als zum Parken nutzen können. Als SPD möchten wir, dass die Gehwege im Viertel endlich wieder den Fußgänger*innen zur Verfügung stehen. In der Metzstraße auf Höhe des Krankenhauses, in der Spichernstraße oder in der Theodor-Storm-Straße kommt man mit einem Kinderwagen derzeit kaum durch. Dies wollen wir ändern!
Fotos: Fabian Winkler (o.), Frederike Julie Stelz (u.)