Mitten in der Stadt und doch im Grünen finden sich zwei eigenständige Schulen mit gleichem Namen direkt nebeneinander. Die Rede ist natürlich von der Friedrich-Junge-Grundschule und der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in der Langenbeckstraße. Die unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäude wurden nach Entwürfen des Architekten Rudolf Schroeder ab 1952 errichtet. Noch nicht so alt, aber genauso faszinierend ist die Veloroute 10, die für eine super Anbindung der Schule für die Schüler*innen mit dem Fahrrad sorgt.
Die Schulen sind schon lange sanierungsbedürftig. Vieles entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. Denn Inklusion und Digitalisierung stellen heutzutage ganz andere Erfordernisse an Schulen als früher. Deshalb setzt sich die Schulgemeinschaft seit vielen Jahren für eine Sanierung ein. Für uns als SPD vor Ort war dabei immer klar: Die stark in der Umgebung verwurzelte Schule muss im Stadtteil erhalten bleiben. Getreu dem Motto: Kurze Beine, kurze Wege.
2017 ging es endlich richtig voran: Es wurde für die Friedrich-Junge-Schulen ein Gutachten über den baulichen Zustand in Auftrag gegeben. Dabei wurde aus rein wirtschaftlichen Gründen auf eine Abwägung zwischen Totalsanierung und Neubau hingewiesen. Im Zuge dieses Abwägungsprozess wurden die verschiedenen Aspekte des baulichen Zustandes, des Denkmalschutzes und zeitgemäßer Pädagogik zusammengebracht und in einem Dialog zwischen der Stadtverwaltung, Vertreter*innen der Schulen und den zuständigen Architekt*innen und Ingenieur*innen eine Planung entwickelt. Und die kann sich sehen lassen!
Über 10 Millionen Euro werden derzeit in die Sanierung der Friedrich-Junge-Grundschule investiert. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen: Die vier eingeschossigen Zeilen bleiben erhalten und werden denkmalgerecht saniert. Zudem werden ergänzende Bauten errichtet, die insgesamt mehr Platz und die Möglichkeit bieten, auch in kleinen Lerngruppen zu arbeiten. Das Mensagebäude bleibt ebenfalls erhalten und wird saniert.
Bereits Ende Juli 2021 wurde mit den Entkernungsarbeiten und der Schadstoffsanierung begonnen. Inzwischen laufen die wesentlichen Bauarbeiten. Übergangsweise sind die Schülerinnen und Schüler in der in der Ludwig-Richter-Schule untergebracht. Es ist geplant, dass die Schulkinder zum Schuljahr 2023/2024 wieder zurückkommen können – in eine moderne Grundschule, die den Charme einer typischen Kieler Schroeder-Schule behalten hat!
Danach ist die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule dran: Die Schülerinnen und Schüler ziehen zum Schuljahr 2023/24 übergangsweise in die Ludwig-Richter-Schule und die Bauarbeiten beginnen. Da einige Gebäudeteile in einem schlechten baulichen Zustand sind, wird die Gemeinschaftsschule (mitsamt der Sporthalle) abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Dabei wird dem veränderten Raumbedarf Rechnung getragen. Zudem können sich die Schülerinnen und Schüler auf eine 3-Feld-Sporthalle freuen. Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf Gesamtbaukosten in Höhe von gut 52 Millionen Euro. Viel Geld für die Zukunft unserer Kinder!
Im Zuge der Bauarbeiten wird sich die Gemeinschaftsschule auch zur Veloroute 10 öffnen, um die charmante Lage besser zu nutzen und die Anfahrt mit dem Fahrrad noch attraktiver zu machen. Dafür wird auch ein großer Fahrradunterstand eingerichtet. Denn schon jetzt kommen immer mehr Lehrer*innen und Schüler*innen mit dem Fahrrad zum Unterricht.
Die wohnortnahen Schulen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Kinder aus dem Viertel ihren Alltag selbstständig bestreiten und zu Fuß oder mit dem Fahrrad eigenständig anreisen können. Zudem entsteht hier eine hochmoderne Schule, die nicht nur beste Voraussetzungen für den Bildungserfolg der Schüler*innen schaffen, sondern ein Ort sein soll, an dem sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen.
Im Ortsbeirat haben wir in großer Einigkeit das Thema immer begleitet und auf der öffentlichen Agenda gehalten. Wir werden auch weiter am Ball bleiben. Klar ist aber auch: Die Investitionen in die Schule sind ein Erfolg des unermüdlichen Einsatzes der gesamten Schulgemeinschaft und besonders des Leiters der Gemeinschaftsschule Thomas Willers. Wir wünschen ihm für seinen Ruhestand alles Gute und bedanken uns für die konstruktive sachliche Zusammenarbeit für das Wohl der Friedrich-Junge-Schulen.